LÉPINE

Eine offene Taschenuhr ohne Sprungdeckel wird als Lépine bezeichnet. Dieser Name geht auf den französischen Uhrmacher Jean Antoine Lépine (1720–1814) zurück. Er entwickelte im Jahre 1770 eine revolutionäre Bauform für Taschenuhrwerke, die Brückenbauweise. Eine Konstruktionsform, die fortan die Herstellung von wesentlich flacheren Uhrwerken ermöglichte. Bei einem Kaliber dieser Art sitzen die oberen Wellenlager nicht in einer zweiten, oberen Werkplatte (Platine), sondern in Brücken und Kloben. Den bis dahin üblichen Antrieb durch Kette und Schnecke ersetzt Lépine durch ein weiterentwickeltes Federhaus mit umlaufender Verzahnung. Anders als bei Savonnette-Uhren mit Sprungdeckel, ist das Pendant einer Lépine bei der „12“ positioniert.

Bei später hergestellten Lépine-Modellen mit Kronenaufzug, den Adrien Philippe 1842 erfand, liegt eine eventuell vorhandene, dezentrale, kleine Sekundenanzeige häufig auf einer Linie mit der Aufzugswelle und der Krone.

Lépine von A. Lange & Söhne

Uhren Köck Technik-ABC Bild Lépine

© Wikimedia/Johann H. Addicks (Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en)

Siehe auch unter BRÜCKE, FEDERHAUS, KETTE UND SCHNECKE, KLOBEN; LÉPINE, JEAN ANTOINE; PHILIPPE, ADRIEN; PLATINE bzw. SAVONNETTE

Zurück zur Übersicht