KOMPENSATIONSUNRUH

Bimetallische Unruh mit zweifach aufgeschnittenem Reif. Sie wurde eingesetzt, um die Einflüsse von Temperaturschwankungen auf den Gang einer Uhr und die daraus resultierenden Temperaturfehler auszugleichen. Der Unruhreifen einer solchen Unruh besteht innen aus Stahl und außen aus Messing. Da sich Messing bei Erwärmung stärker ausdehnt als Stahl, biegen sich in so einem Fall die freien Enden der Unruhreifhälften nach innen. Das Trägheitsmoment der Unruh wird kleiner, was grundsätzlich bewirken würde, dass die Uhr vorgeht. Dieser Effekt wurde genützt, um Temperaturfehler, die sich aus der Verwendung einer Stahlspirale ergaben, auszugleichen. Ohne diese Kompensation hätte nämlich eine früher eingesetzte Stahlspirale bei Erwärmung, bedingt durch den bei steigender Temperatur kleiner werdenden Elastizitätsmodul von Stahl, zum Nachgehen der Uhr geführt.

Die heute verwendeten Nivarox-Spiralen machen den oben beschriebenen Ausgleich überflüssig und ermöglichen den Einsatz von monometallischen Unruhen.

Kompensationsunruh (bimetallisch) mit Schrauben und Spirale

Uhren Köck Technik-ABC Bild Kompensationsunruh© Wikimedia/Chris Burks (Chetvorno) (gemeinfrei)

Siehe auch unter NIVAROX

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